Chronik des Schützenvereins 1848 e. V. Großenlüder

 

1848 – 1933

 Es war bei Instandsetzungsarbeiten an der heute noch vorhandenen alten Fahne, als die damaligen Restaurateure darauf die Jahreszahl 1848 entdeckten. Vermutlich sollte mit dieser Ziffer das Gründungsjahr festgehalten werden, das dann auch als solches angenommen wurde und seit dieser Zeit verbindlich für die erste Vereinsgründung ist. Zur damaligen Zeit war der Begriff „Schützenverein“ noch nicht geläufig, man nannte sich „Reserve-Landwehr Verein Großenlüder“, was ebenfalls auf besagter Fahne nachzulesen ist.

Offenbar wurde nach dem Krieg 1870/71 der Reserve-Landwehr-Verein neu gegründet. Diesen Namen behielt er bis 1918/19 bei, wo er als Kriegerischer Verband verboten wurde. Die Folge hiervon war eine Erneuerung des Vereins, deren wichtigstes Element die Namensänderung in die heute noch gültige Bezeichnung „Schützenverein“ war. In dem neuen Schützenverein fanden sich alle bisherigen Mitglieder wieder zusammen und in Zukunft durften alle Interessenten neu aufgenommen werden und nicht nur, wie bisher, Reservisten.

Die folgenden eineinhalb Jahrzehnte waren, unter Leitung des damaligen Vereinsvorsitzenden Hermann Dietrich, geprägt von einem ruhigen, kameradschaftlichen Vereinsleben, ohne besondere Höhepunkte. 1933 ergriffen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland, von da an wurde es im Schützenverein auch wieder turbulenter.

1933 – 1945

Zunächst einmal wurde der ordentlich gewählte neue Vorstand Hermann Ruhl bereits nach einem Jahr Amtszeit durch den damaligen NS-Obergruppenleiter seines Amtes enthoben. Der neu eingesetzte Vorsitzende nannte sich ab sofort „Schützenführer“. Als Folge dieses Wechsels an der Führungsspitze musste der Verein sofort eine neue Einheitssatzung und –schießordnung annehmen, die allerdings eher einer Dienstvorschrift glich.

Inmitten dieser „Irrungen und Wirrungen“ trat 1937 erstmals der Herzenswunsch des Vereins nach einem eigenen Schießstand richtig zu Tage. Dies geschah trotz der Tatsache, dass die Gemeinde zwei Jahre vorher einen eigenen Schießstand erbaut hatte und dieser allen Organisationen in der damaligen Zeit zur Verfügung stand. Dass aus der Sicht vieler recht merkwürdige Vereinsvorhaben im Hof des Gastwirtes Josef Ruhl scheiterte damals allerdings an ganzen drei Quadratmetern Land, die ein Ehepaar Hillenbrand nicht verpachten wollte sowie an der negativen Stellungnahme des Bürgermeisters zum Bedarf für ein zweites Schützenhaus in Großenlüder.

Einige Jahre später begann der 2. Weltkrieg und 1942 endete das Vereinsleben durch die Einberufung der meisten Mitglieder. 1945 wurden schließlich alle militärischen Vereinigungen, und dazu zählte auch der Schützenverein, verboten und ihr Vermögen beschlagnahmt. Als die Ablieferung aller Waffen angeordnet wurde, vergruben, wie vielerorts auch, einige Schützen ihre Vereinswaffen. Sicher schlummern in Großenlüder noch etliche Schätze dieser Art in der Erde, aber keiner weiß mehr wo. Auch das Vereinsleben schlummerte in dieser Zeit, jedoch nicht der Vereinsgeist in den Köpfen der ehemaligen Mitglieder und Schießsportfreunde.

1963

Und so trafen sich am 10. September 1963 insgesamt zwölf Männer die das gemeinsame Ziel hatten, den ehemaligen Schützenverein sowie den Schießbetrieb wieder aufleben zu lassen und in sportlicher Art weiterzuführen.

Es waren dies:

         Paul Hartmann                 Erich Völlinger

         Josef Frank                      Karl Hofmann sen.

         Ferdinand Schwarz             Richard Schwarz

         Josef Augstein                  Rudi Bien

         Willi Brähler                      Hans Schüßler

         Alfred Schlitzer                  Erich Hahn

In der ersten Zusammenkunft wurde beschlossen, die noch lebenden Mitglieder des alten Schützenvereins als Ehrenmitglieder in den „neuen“ Verein aufzunehmen. Diese willigten samt und sonders ein und stellten das noch vorhandene alte Inventar für zukünftige Aufgaben zur Verfügung. Nach einigen Vorbesprechungen war es dann am 22, Oktober 1963 soweit: In Anwesenheit von 40 Teilnehmern, fand die Gründungsversammlung des „Schützenvereins 1920/63 Großenlüder“ statt. Die Namensgebung gründete sich auf ein Sitzungsprotokoll von 1936, in dem Festgehalten war, Kammeraden, die bereits 25 Jahre im Verein tätig sind, durch eine Auszeichnung zu Ehren. Also mußte der damalige Schützenverein, allerdings noch als Reserve – Landwehr – Verein, schon mindestens 1911 bestanden haben. Als Gründungsjahr wählte man jedoch die nach dem 1. Weltkrieg und nach der Vereinsumbenennung erste Runde Jahreszahl – 1920.

Zurück zur Gründungsversammlung 1963. Die Teilnehmer akzeptierten die vorgelegte Vereinssatzung und wählten folgenden Vorstand:

         1. Vorsitzender        -        Josef Frank

         Stellvertreter           -        Paul Hartmann

         Schriftführer            -        Karl Roth

         Stellvertreter           -        Hans Schüßler   

         Kassierer                 -        Richard Schwarz

         Stellvertreter           -        Willi Brähler 

         Schießmeister          -        Alfred Schlitzer

         Stellvertreter           -        Rudi Bien

         Beisitzer                  -        Richard Keller

         Stellvertreter           -        Karl Hofmann 

Weitere erwähnenswerte Entscheidungen der Gründungsversammlung: Vereinslokale für Versammlungszwecke sind das Bürgerhaus beziehungsweise die Gaststätte Ruhl. Der Gastwirt Richard Ruhl erklärte sich bereit, die auf seinem Grundstück stehenden und zur Zeit von der Kolpingfamilie benutzten Schießstände, für den Wettkampfsport zur Verfügung zu stellen.

1964

In den folgenden Jahren musste in dem jungen Verein in jeder Beziehung Aufbauarbeit geleistet werden. Ab Januar 1965 wurde der Schießbetrieb mit dem Luftgewehr und der Luftpistole offiziell aufgenommen. Es folgten die ersten Vereinsmeisterschaften, ein überörtliches Preisschießen sowie die erfolgreiche Teilnahme an Kreismeisterschaften. Ebenso fand in diesem Jahr das erste Schützenfest statt, zur ersten Königsfamilie gehörten der Schützenkönig Erwin Schmitt mit seinen beiden Rittern August Michel und Rudi Bickert. Ende des Jahres wurde der Schießstand in der Gaststätte Ruhl auf wettkampfgemäße zehn Bahnen ausgebaut.

1965

Der Verein nannte sich jetzt „Schützenverein 1848 Großenlüder“, da, wie schon erwähnt, bei Restaurierungsarbeiten an der alten Vereinsfahne dieses Datum gefunden und als Gründungsjahr angenommen wurde. Eine 1. Und 2. Luftgewehrmannschaft nahm erstmals ans den Rundenwettkämpfen teil. Der neu gegründete Schützenverein Johannesberg wurde Patenverein.

1966

Der Schießkreis veranstaltete erstmals Kreismeisterschaften auf dem Schießstand in Großenlüder- Großenlüderer Schützen nahmen später erstmals an Gau- und Landesmeisterschaften teil. Die Mitglieder des Vorstandes führten erstmals vage Verhandlungen über den Ankauf des Geländes Klitsch (oberhalb der Dura) für einen späteren KK – Schießstandbau, die allerdings aus Preisgründen nicht von Erfolg gekrönt waren. Stattdessen wurden Verhandlungen mit der Gemeinde über die langfristige Pacht eines zwei Hektar großen Grundstückes am Grabberg aufgenommen.

1967

Die Sportlichen Erfolge wurden konstanter – die Folge hiervon waren die erstmals errungenen Meisterschaften der 1. Und 2. Luftgewehrmannschaft in ihren Klassen. Das hohe Ansehen, das der Verein mittlerweile im Schießkreis genoss, zeigte sich in der erstmaligen Vergabe des Kreisschützenfestes an Großenlüder.

1968

Da die Fahne mit dem Gründungsdatum des Vereins nur noch bei besonderen Anlässen oder bei schönem Wetter getragen werden soll, um sie vor Beschädigungen zu schützen, wurde zum 120-jährigen Vereinsjubiläum eine neue Fahne angeschafft und geweiht. Und das Jubiläumsschützenfest? Es war überschattet und geprägt von einem Unwetter und einer Überschwemmungskatastrophe, was jedoch beides der Stimmung wenig Abbruch tat.

1969

Die zehn Bahnen des Luftgewehrschießstandes wurden in diesem Jahr voll automatisiert, aber die Bemühungen um den Bau eines KK-Standes sind nun schon fast drei Jahre ins Stocken geraten. Probleme gab es auch mit dem Schützenfest, da der Gesangverein sein 60-jähriges Bestehen vier Tage vor dem Schützenfest feiern will, wird auf das Fest verzichtet und der damalige Schützenkönig Hermann Schaub im Bürgerhaus, anlässlich eines Königsballs, proklamiert.

1970

Das Bemerkenswerteste in diesem Jahr war die erstmals durchgeführte Weihnachtsfeier sowie die wieder aufkommende Diskussion über die Vorbereitungen zum Bau eines KK-Standes.

1971

Es war das Jahr mit den bisher größten sportlichen Erfolgen bei Rundenwettkämpfen und Meisterschaften. Daneben übernahm der Verein die Patenschaft des Schützenverein Hauswurz.

Und noch etwas am Rande: Seit Mitte des Jahres steht dem Verein ein Mitteilungsblatt der Gemeinde Großenlüder zur Veröffentlichung von Vereinsnachrichten zur Verfügung, eine Einrichtung die heute nicht mehr wegzudenken ist.

1972

Die Diskussion über den Bau eines KK-Schießstandes traten in eine konkrete Phase. Die Gemeinde erklärte sich bereit, ein Grundstück „An der Hardt“ zur Verfügung zu stellen und auch beim Bau selbst den Verein tatkräftig zu unterstützen. Eine Bauskizze wurde bereits erstellt und eine Bauvoranfrage bei der zuständigen Behörde eingereicht.

1973

Ein ereignisreiches Jahr. Zunächst wurde Ende März im Bürgerhaus feierlich mit zahllosen Gästen aus nah und fern das 125-jährige Vereinsjubiläum begangen. Dem Jubiläumsfest folgte im August die aktive Teilnahme an der 1150-jahrfeier der Gemeinde Großenlüder. Über die Feierlichkeiten gerieten die Planungen für den KK-Stand wieder ins Stocken, aber sportlich war des Jahr wieder einmal das erfolgreichste in der Vereinsgeschichte.

1974

Nachdem man doch Anfang des Jahres darüber nachdachte, den alten Kindergarten zu einem Luftgewehrschießstand umzubauen, wurde bereits im Juni beschlossen, die Fertigungshalle mit Gelände der Firma Dietrich am Zabershöfer Weg aufzukaufen, um sie zu einem Schützenhaus mit Luftgewehrschießstand umzubauen. In einem zweiten, späteren Bauabschnitt sei dann, einen weiteren Grundstückserwerb vorausgesetzt, der Bau eines KK- und Pistolenstandes ohne weiteres möglich. Seit diesem Beschluss liefen Planungen und Bauvorbereitungen auf Hochtouren. Was gab es sonst noch in 1974? Der Verein richtete zum zweiten Male das Kreisschützenfest aus und die aktiven Schützen machten den Schützenverein Großenlüder zu einem Spitzenclub in Hessen.

1975

Das im Bau befindliche Schützenhaus hatte auch Auswirkungen auf andere Bereiche. So wurde im Frühjahr die Vereinssatzung geändert, die dem Schützenverein Großenlüder jetzt unter anderem Gemeinnützigkeit bescheinigte und das alljährliche Schützenfest wurde aus finanziellen Gründen erstmals vom Verein in Eigenregie durchgeführt. Acht Tage vor der Einweihung gastierte die israelische Nationalmannschaft im Schützenhaus und gewann einen Vergleichskampf mit einem ganzen Ring Vorsprung. Am 22. November kam schließlich der Höhepunkt des Jahres: das Schützenhaus wurde feierlich unter großer Beteiligung der Bevölkerung sowie der geladenen Gäste eingeweiht. Der vor 12 Jahren wiedergegründete Verein hatte erstmals ein eigenes Zuhause. 

1976-1978

Nach den hektischen zwei Baujahren kehrte im Schützenverein eine gewisse Ruhe ein. Die folgenden drei Jahre waren gekennzeichnet von normalem Schießbetrieb und den mittlerweile schon zur Routine und zur Tradition gewordenen Veranstaltungen wie Maskenball, Schützenfest, Kirmestanz und vielem mehr.

1979

Das Kalenderjahr 1979 war überschattet vom plötzlichen und unerwarteten Tod des langjährigen 1. Vorsitzenden Josef Frank am 28. Juli. Josef Frank war maßgeblich an der Wiedergründung des Vereins 1963 beteiligt und von Anfang an bis zu seinem plötzlichen Ableben dessen erster Vorsitzender. Bei einer Versammlung am 2. November wählt der Verein Helmut Felzmann nahezu einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Helmut Felzmann regte die Schaffung eines Josef-Frank-Gedächtnispokals an, der alljährlich vor dem Schützenfest ausgeschossen wurde.
Der geplante KK-Stand warf bereits seine Schatten voraus, das benötigte Gelände hinter dem Schützenhaus wurde vom Verein angekauft.

1980

Ein an besonderen Ereignissen und Höhepunkten armes Jahr, ähnlich wie die zweite Hälfte der Siebziger.

1981

Bemerkenswert waren insbesondere die schießsportlichen Leistungen bei den Rundenwettkämpfen, die mit insgesamt fünf Mannschaftsmeisterschaften abgeschlossen wurden. In diesem Jahr lief auch die Planung für den seit langem ins Auge gefassten KK-Stand an.

1982

Der Höhepunkt eines wiederum erfolgreichen Schießsportjahres war der erste Hessenmeistertitel für den Verein durch Karin Becker im Luftgewehr-Dreistellungskampf. Beim Schützenfest übernimmt der Verein jetzt auch in eigener Regie den Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren. Zu diesem Zweck wurde ein Imbiss Wagen gebaut.

1983

Eine außerordentliche Generalversammlung gibt grünes Licht für den Bau des KK-Standes. Die Bauarbeiten beginnen kurz danach, gehen dank der Mithilfe der Vereinsangehörigen und verschiedener örtlichen Firmen zügig voran und bereits am 22. Oktober kann Richtfest gefeiert werden.

1984

Bis zum Richtfest war es nur ein kleiner Schritt bei dem Gesamtprojekt, deswegen wurde das ganze Jahr mehr oder weniger heftig am KK-Stand weitergearbeitet. Während die „Alten“ arbeiteten, erreichten die Jugendlichen gleich drei Hessenmeistertitel. In Großenlüder Fand erstmals das Gaukönigsschießen statt und bei einem Einbruch ins Schützenhaus wurde von unbekannten Tätern ein Sachschaden von etwa 35.000 DM angerichtet.

1985

Nach jahrelangen Mühen war es am 15. Juni endlich soweit: Die neue Schießanlage für Kleinkaliber 50 Meter, laufende Scheibe 50 Meter und Pistolen 25 Meter wurde feierlich eingeweiht. Die Pflasterung der Hof- und Parkfläche erfolgten gegen Ende des Jahres.

1986

Es war, sportlich gesehen, das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte mit sechs Hessenmeistertiteln, zehn Gaumeistertiteln und 29 Kreismeistertiteln und vier Mannschaftserfolgen bei Rundenwettkämpfen. Erstmals wurde neben dem Schützenhaus ein Oktoberfest zugunsten der Kirchturmrenovierung in Großenlüder veranstaltet.

1987

Die Planung für den Schützenhaus an- und umbau liefen an. Das benötigte Nachbargrundstück wurde gekauft; eine außerordentliche Generalversammlung gab zu allem Ihr Einverständnis und trotz Bürokratischer Hindernisse konnte noch im gleichen Jahr der erste Spatenstich erfolgen.

 

1988

Das Schützenfest stand im Zeichen des 140-jährigen Jubiläums d0seit Vereinsgründung und 25-jährigem Jubiläum seit der Wiedergründung. Auf besondere Feierlichkeiten wurde jedoch verzichtet, da man diese in einem würdigen Rahmen, zusammen mit der Einweihung des Schützenhauses An- und –umbau feiern wollte. Dieser ist nach fast einjährigen Bauarbeiten fertigstellt und am 28. Oktober heißt es: 140-jähriges Gründungsfest, 25-jähriges Jubiläum seit Wiedergründung und Einweihung des Schützenhauses An- und –umbau.

1989

Das Jahr begann mit dem Ende einer Ära: Über 14 Jahre hinweg hatten die Wirtsleute Paul und Waltraud Becker mit großem persönlichen Einsatz die Wirtschaft des Schützenvereins geleitet.
Zu ihrem Erfolg trugen nicht nur ihre große Zuverlässigkeit bei, sondern auch ihre Herzlichkeit, mit der das den Schützen liebgewordene Ehepaar das Haus stets geführt hatte. Große Ehre wurde der Schützenfamilie zuteil:
Beim Kreisschützentag in Großen­lüder sagte Bürgermeister Rudolf Marka mit Blick auf das prächtige neue Vereinsheim: „Wir müssen den Hut ziehen vor den Leistungen der Schüt­zen.“
Diese Ansicht wurde offenbar auch von Sportfunktionären so gese­hen: Einige überregionale Sportveranstaltungen in den neuen Räumen „be­stätigten endlich die Bedeutung der neuen Anlage für den gauweiten Schießsport“, so Vorsitzender Helmut Felzmann in seinem Jahresrückblick.

1990

Diese gewachsene Bedeutung unterstrich auch das erstmals im neuen Vereinsheim durchgeführte Gaukönigsschießen, das in einem würdigen Rahmen stattfand. Für seine Verdienste als Mitglied und langjähriger Vorsitzender erhält Hel­mut Felzmann am 19. August anlässlich des Kreisschützenfestes in Müs das Große Ehrenzeichen in Silber des Hessischen Schützenverbandes.
„Felzmann hat für das Jahr 2000 gebaut“ lobten Gauschützenmeister Wolfgang Petermann und Kreisschützenmeister Wolfgang Wahl das Engagement Felzmanns beim Erweiterungsbau des Schützenhauses.

1991

Sirenen heulen auf. Ziel der Freiwilligen Feuerwehr ist das Schützenhaus. Im Kleinkaliberstand ist ein Feuer ausgebrochen. Die Zuganlagen für das 50-Meter-Schießen wie auch für Laufende Scheibe sowie die Gebäude werden ein Raub der Flammen. Schaden: 78.500 Mark. Doch die Schützen lassen sich nicht entmutigen, räumen die Trümmer beiseite und bauen alles wieder auf.

1992

Nach 13 Jahren als Vorsitzender und zahlreicher Verdienste, die er sich insbesondere um die Erweiterung des Schützenhauses erworben hat, tritt Helmut Felzmann von seinem Amt zurück. Doch der Verein bliebt nicht ohne Führung: Bernd Schlitzer, bereits im Vorfeld der Versammlung als geheimer Favorit gehandelt, wird bei nur einer Enthaltung zum Nachfolger gewählt. Keilerschütze Bodo Schmitt wird auf der Kreisversammlung in Margretenhaun bereits zum dritten Mal als „erfolgreichster Einzelschütze im Kreis“ geehrt.

1993

Eine blendende Idee hatten die Schützen, als sie das „Vogelschießen“ für die Großenlüderer Vereine ins Leben riefen. 13 Mannschaft mit insgesamt 61 Schützen waren der Einladung zur Premiere gefolgt. Sie bewiesen damit ihre Verbundenheit mit den Schützen und verlebten einen geselligen und spannenden Tag im Schützenhaus.
Erster Vogelkönig wurde übrigens ein Imker, dem es gelang, mit einem genau platzierten Schuss den Holzvogel von der Stange zu holen. Auch mit einem „Tag der offenen Tür“ gelang den Schützen eine gute Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Jahr ging die Erlaubnis ein, im KK-Stand mit Schwarzpulver schießen zu dürfen.

1994

Aus privaten Gründen gibt Bernd Schlitzer das Amt des Vorsitzenden zu­rück. Die Versammlung wählt einstimmig Rainer Wenzel zum Nachfolger, der bereits beim Kreisschützentag für 10jährige Vorstandsarbeit mit der Silbernen Ehrennadel des Hessischen Schützenverbandes geehrt worden war. Die Schützen kippen eine Tradition:
Erstmals wird der König nicht mehr mit dem Luft- sondern dem KK-Gewehr und mit einem Schuss auf eine Motivscheibe ausgeschossen. Die Begeisterung, mit der die örtlichen Vereine am Vogelschießen teilnehmen, konnte auch auf die Vorstände der Schützenvereine im Kreis übertragen werden, die allesamt am Kreisvogel­schießen vertreten waren.

1995

Ein an Höhepunkten ruhiges Jahr, jedoch überschattet von dem plötzlichen Tod unseres Ehrenmitglieds Hermann Schaub.
Er war der gute Geist des Schützenhauses und seit der Wiedergründung des Vereins im Jahre 1963 Gerätewart.

1996

Ein Jahr, an dem sich exemplarisch sehen lässt, welche geselligen Veran­staltungen von den Schützen organisiert werden: ein Faschingsabend („mit einem Programm, das sich wirklich sehen lassen konnte“, wie der Chronist vermerkte), das traditionelle Hutzelfeuer, der alljährliche Preisskat, das Vogel- sowie Königsschießen auf die Motivscheibe, natürlich das Schützen­fest mit anschließendem Helferfest, die Weihnachtsfeier und ein Forellen­räuchern. Rainer Wenzel dankte in diesem Jahr besonders der Bewirtschaf­tungsgruppe von etwa 40 Personen, „die mit viel Idealismus und Zuverläs­sigkeit rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes des Vereins erwirtschaftet“.

1997

Unter dem Motto „1175 Jahre Gemeinde Großenlüder und 25 Jahre Großgemeinde Großenlüder“ stand das Schützenfest, das im Bürgerhaus und dem angrenzenden Park veranstaltet wurde.
Mit kulinarischen Leckerbissen wurden die Gäste an diesem Abend verwöhnt.

Obwohl das Wetter schon reichlich herbstliche Züge angenommen hatte, wurde das Fest ein großer Erfolg, zumal ein prächtiges Feuerwerk viele Bürger an­lockte.

1998

Das Jubiläumsjahr, in das die Schützen viel Idealismus und noch mehr Arbeit investierten, um 150 Jahre Schützenverein und die 35 Jahre seit der Wiedergründung gebührend zu feiern. Das Jubiläumsfest, das aus diesem Anlass erstmals eine „Doppelspitze“ mit Schützenkönig und –Königin erlebte, wurde ein großer Erfolg. Besonders schön war es für die Schützen zu sehen, wie viele Vereine sich mit zahlreichen Mitgliedern in phantasievollen Ko­stümen am Festzug beteiligten.
Die Straßen des Dorfes waren von Zuschau­ern gesäumt wie schon seit Jahren nicht mehr. Im Herbst folgte dann ein großer Festkommers im Bürgerhaus und beendete die Feierlichkeiten zum großen und runden Geburtstag. Der Vorsitzende Rainer Wenzel ernannte insges. 6 verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern. Es waren Helmut Felzmann, Paul Becker, Mechthild Michel, Erich Michel, Paul Odenwald und Paul Völlinger.

1999
Nach einem Vorjahr mit einer Vielzahl an Höhepunkten verlief dieses Jahr eher ruhig ab. Einige Umbauarbeiten, Erweiterungen der Arlarmanlage und neue Schießstände wurden angeschafft. Ebenfalls angeschafft wurde ein Schießsimulator der das Training für Schützen unter 12 Jahren ermöglichen konnte. Unsere Nachwuchsschützin Daniela Faust wurde in die Nationalmannschaft der Bundesrepublick Deutschland aufgenommen und errang erstmals einen Titel bei den Deutschen Meisterschaften in München für den Schützenverein Großenlüder.

2000

Auch dieses Jahr wurde mit zahlreichen Veranstaltungen begonnen. Allerdings gibt es keine besonderen Bemerkungen zu machen. Die Planung für das bevorstehende Kreisschützenfest 2001 waren im Gange. In der Jahreshauptversammlung im März dieses Jahres wurden die Weichen für das bis dahin größte zu planende Fest welches der Verein organisiert zu stellen. Daniela Faust errang bei den Europameisterschaften den Titel in der Disziplin laufende Scheibe 10m mix. Im Schützenhaus wurde ein großer Empfang organisiert um der Europameisterin zu gratulieren. Landrat Fritz Kramer, Bürgermeister Helmut Will sowie der Gauschützenmeister Berthold Stock und Kreisschützenmeister Wolfgang Wahl, die politischen Gremien und zahlreiche Vereinsmitglieder und Freunde gehörten zu den Gratulanten.  

2001

Dieses Jahr stand ganz im Zeichen des großen Kreisschützenfestes 2001 das der Schützenverein diesmal in Großenlüder ausrichten durfte. Die Königsproklamation wurde vor den grossen Fest im Schützenhaus durchgeführt.
Die Vorbereitungen waren im vollen Gange und eine Woche vor dem Fest wurde ein gigantisches Festzelt aufgestellt. Am Freitag wurde ein Konzert mit den Kastelruther Spatzen und am Samstag eine Discoparty im Festzelt abgehalten. Der Sonntag war dem Schützen und somit dem Kreisschützenfest gewidmet. Ein großer Festzug mit befreundeten Schützen, örtlichen Vereinen und Ehrengästen zog durch Großenlüder. Das Fest war an allen Tagen bestens besucht.
Unser früherer Vorsitzender und Ehrenmitglied Helmut Felzmann wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ein trauriges Kapitel des Festes war der plötzliche Tod unseres Ehrenmitgliedes und Hausmeisters Werner Dietrich. Wir konnten am Jahresende auf ein rundum gelungenes Jahr zurückschauen.

2002

Im Jahr der EURO-Umstellung sollte im Schützenhaus einige Investitionen getätigt werden. Zu Beginn des Jahres wurde eine neue Thekenanlage mit Spülmaschine und neue Kühlgeräte für Kühlraum, Theke und Begleitkühlung eingebaut. In diesem Zuge wurden ebenfalls die ausgedienten Eckbänke des Thekenraumes ausgebaut und endlich wurde wieder ein „runder Tisch“ installiert. Ebenfalls wurde eine Belüftungsanlage bestehend aus Zu- und Abluft für den Theken- und Schulungsraum eingebaut. Das diesjährige Schützenfest wurde zusammen mit dem nun inzwischen traditionellen Vorderladerschießen der örtlichen Vereine im Schützenhaus ausgetragen. Im Juni dieses Jahres wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Es wurde beschlossen im darauffolgenden Jahr ein Konzert mit den Kastelruther Spatzen auszurichten. Im Verlauf des Jahres wurde beschlossen die Veranstaltung in der Eissporthalle Lauterbach durchzuführen und die Planung war in vollem Gange.    

2003

Der Schützenverein Großenlüder konnte in diesem Jahr auf ein 40 jähriges Bestehen nach der Wiedergründung zurücksehen. Deshalb wurde in der Jahreshauptversammlung erstmals eine Ehrung für die Mitgliedschaft seit 1663 ausgesprochen. Höhepunkt diesem Jahr war ein erneutes Konzert mit den „Kastelruther Spatzen“. Man hatte sich im Vorfeld im Vorstand abgestimmt die Veranstaltung nicht in einem Zelt, sondern in einer Halle durchzuführen. Da in Großenlüder für eine solch große Veranstaltung keine Räumlichkeiten zur Verfügung standen, wurde die Eissporthalle in Lauterbach erstmals durch den Schützenverein für ein Konzert angemietet, umfunktioniert und die Veranstaltung im Mai durchgeführt. Rundum gelungen und als voller Erfolg geht das Konzert in die Chronik ein. In sportlicher Hinsicht waren zahlreiche Erfolge bei den Landesmeisterschaften zu verzeichnen. Die erste KK-Mannschaft stieg in die Oberliga Ost auf und konnte sich dort behaupten.    

2004
Das laufende Jahr 2004 war ein Jahr mit wenigen nennenswerten Ereignissen. Durch die rasante Entwicklung der Preise nach der Umstellung auf Euro war es zwingend erforderlich die Beiträge auf ein Niveau anzugleichen um den Sportbetrieb wir gewohnt aufrecht und das Vereinshaus unteralten zu können. Überschattet wurde das Jahr vom plötzlichen Tod unseres langjährigen Hausverwalters Lothar Baroke.

2005
Unter den örtlichen Vereinen hat sich inzwischen eine sehr gute Beziehung untereinander in der Vereinsgemeinschaft gebildet. Zum 75-Jährigen Bestehen der Kolpingfamilie nahm der Verein mit einem speziell für den Festzug geschmückten Wagen teil. An dem viertägigen Fest der Kolpingfamilie übernahmen abwechseln die Vereine die Bewirtung des Festes unter anderem auch der Schützenverein. Dies hat sich in der Vereinsgemeinschaft so eingebürgert und die Kolpingfamilie revanchiert sich bei einer Veranstaltung des Schützenvereins. Abschluss des Jahres bildete dann die Eröffnung des neuen Bürgerhauses in Großenlüder. Mit der Organisation und Durchführung der Bewirtung bei den Eröffnungsfeierlichkeiten war die Vereinsgemeinschaft betraut und der Erlös wurde anteilig an die Vereine ausgeschüttet. Zu erwähnen ist auch ein Vereinsausflug nach Dresden mit einem voll besetzten Bus der im Verlauf der Fahrt zu einem unvergessenen Ereignis wurde.

2006

Auch dieses Jahr wurde mit zahlreichen Veranstaltungen begonnen. Interessant war allerdings, dass wir kurzfristig die Ausrichtung des Kreisschützenfestes des Schießkreises 61 Fulda auf bitte des amtierenden Kreisschützenmeisters Wolfgang Wahl übernahmen da der ausrichtende Verein aus internen Gründen absagen musste. Die Veranstaltung wurde erstmals im neuen Bürgerhaus, dem „Lüderhaus“, abgehalten. Neben einer Hl. Messe in der St. Georg Kirche in Großenlüder, einem Frühschoppen mit anschl. Mittagstisch und großen Festzug durch Großenlüder war das Fest gelungen und der Verein, der Schießkreis 61 Fulda und die Gemeinde Großenlüder konnten zufrieden sein.

2007

Zahlreiche Veranstaltungen in unserem Schützenhaus bilden den Beginn des Jahres. Auf sportlicher Seite wird deutlich, dass die Jugendarbeit der beiden Jugendleiter Jürgen Pfeffer und Magdalena Faust Früchte trägt. Eine große Anzahl der im Schützenkreis 61 Fulda und Gau 6 Fulda/Rhön ausgetragenen Meisterschaften in den Altersgruppen Schüler und Jugend gehen nach Großenlüder. Die Anzahl der Teilnehmer an den Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften war nie so zahlreich wie zuvor.

Erstmals wird in der Jahreshauptversammlung das Thema Errichtung einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schützenhauses erwähnt.

2008

Zahlreiche Veranstaltungen wurden zu Beginn des Jahres abgehalten auch solche, wo bereits mit einem Mittagstisch gestartet wurde. Dies hat sich als gute Idee ausgewiesen und wird beibehalten. Eine Tagesfahrt an den Rhein war mit einem vollbesetzten Bus mit 60 Personen erfolgreich. Überschattet war das Jahr vom Tod unseres Gründungs- und Ehrenmitgliedes Alfred Schlitzer. Er hat den Spießsport in den Wiedergründungzeit in 1963 über viele Jahre geleitet. Daniela Faust erringt bei der EM in Winterthur den 6.Platz in der Einzelwertung und bei der WM in Pilzen zwei Mal den 3. Platz mit der Nationalmannschaft in der Disziplin laufende Scheibe.

2009

Das laufende Jahr entwickelt sich zum Jahr der Investitionen und Reformen. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird entschieden eine Fotovoltaik Anlage am Dach des Schützenhauses zu errichten. Die Anlage wurde am 2. September 2009 in Betrieb genommen. Um den nachlassenden Teilnehmerzahlen beim Königsschießen und bei der Beteiligung an den Schützenfesten entgegenzuwirken sind Reformen erforderlich. Unser Vorstandsmitglied Dr. Thomas Halbleib übernahm die Organisation und durch das Eiberufen von Arbeitsgruppen konnte zum Jahresende eine neue Königsordnung verabschiedet werden. Eine Tagesfahrt nach Willingen im Sauerland wurde zu einem Erlebnis der besonderen Art.

2010

Das Königsschießen wurde nach der neuen Königsordnung ausgetragen und wir konnten zahlreiche neue Teilnehmer aus dem Verein zur Teilnahme bewegen. Gerhard Mertmann wurde Schützenkönig und hat diese Würde nach 45 Jahren zum zweiten Male inne.  

Sportliche Erfolge stehen in diesem Jahr auf dem Programm. In der Disziplin Laufende Scheibe werden Einzeltitel und Mannschaftstitel errungen. Insbesondere unsere Schüler und Jugendlichen räumen hierbei ab.

Die Teilnahme an deutschen Meisterschaften wird für unseren Verein zu einem besonderen Ereignis. Die Nachwuchs- und Kaderschützin Marina Schneider kann mit 196 Ringen in der Schülerklasse weiblich den Titel der „Deutschen Meisterin 2010“ erringen. Diesen Erfolg nimmt der Vorstand des Vereins zum Anlass im Herbst einen Empfang zu Ehren der Gewinnerin zu geben. Der Land- und Sportkreis Fulda, die Gemeinde Großenlüder, Vertreter aus dem Schützenkreis und –Gau gehörten zu den Gratulanten. Zum Abschluss wurde unter den Ehrengästen ein Ehrenschießen auf eine Motivscheibe ausgetragen.               

 

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